„Die Stadt lässt die finanziell schwächer gestellten Bürgerinnen und Bürger bei ihrer Suche nach bezahlbarem Wohnraum schlicht im Stich – anders kann man es nicht ausdrücken“, stellt Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung fest.

Alljährlich fragt die DIE LINKE. das Bezirksamt nach der Anzahl der im vergangenen Jahr fertiggestellten Sozialwohnungen und nach der Zahl der Wohnungen, die aus der Sozialbindung gefallen sind. Nach einigen Schwierigkeiten kam nun von der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen die Antwort: 82 Wohneinheiten wurden im vergangenen Jahr im Bezirk Harburg fertiggestellt. Demgegenüber stehen allerdings 303 Wohneinheiten, die aus der Sozialbindung gefallen sind.

„Das ist erschreckend: In einer Zeit steigender Energiekosten und hoher Inflation gibt es im Bezirk Harburg sage und schreibe 221 Sozialwohnungen weniger. Die Miete wird damit noch stärker als zuvor zum Armutstreiber: Teilweise müssen die Menschen mehr als 50 Prozent ihres Einkommens für Miete und Nebenkosten aufbringen. Wie soll das noch jemand leisten, der wenig verdient?“, fragt Lohmann.

Die DIE LINKE. hat deshalb zwei Kernforderungen an den rot-grünen Senat. „Zum einen muss gewährleistet werden, dass auf öffentlichen Grundstücken zu 100 Prozent Sozialwohnungen gebaut werden“, so Lohmann. „Und zum anderen soll die SAGA keine Gewinne mehr an die Stadt abführen, sondern diese in neue, geförderte Wohnungen investieren. SPD und Grüne müssen schnell handeln, um in dieser Stadt nicht noch mehr Menschen als bisher in Wohnungsarmut zu treiben.“

Last modified: 26. Juli 2022