„Wir haben hier in Hamburg den fünfteuersten Öffentlichen Personennahverkehr in Deutschland – das belegt eine Studie des ADAC“, so Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der  Bezirksversammlung Harburg. Die Monatskarte ist in Hamburg mit 109,20 Euro sogar die teuerste der Republik. In München kostet sie beispielsweise mit 55,20 Euro nur knapp die  Hälfte und soll sogar noch günstiger werden. „In Hamburg haben wir aber eine gegenteilige Entwicklung“, stellt Lohmann fest. 

Um 2,2 Prozent wollte der HVV die Preise im Durchschnitt im kommenden Januar anheben. „Der Bürgermeister hat die Gelegenheit genutzt, um sich selbst zu inszenieren, und den 2,2 Prozent widersprochen. Nun sind es 1,8  Prozent. So bekommt man aber die Menschen nicht weg vom Auto und hin zum ÖPNV“, sagt Michael Schulze, Mitglied der Fraktion DIE LINKE. in der  Bezirksversammlung Harburg. „Eine klimafreundliche Politik sieht anders aus – und eine soziale Politik sowieso.“ 

Statt einer Preiserhöhung fordert DIE LINKE. eine Umkehr in der Preispolitik des HVV. „Wir fordern eine Jahreskarte für 365 Euro – also einen Euro pro Tag“, so Schulze. „In Wien gibt es diese schon und  in München nähert man sich dem an.“ Gerade hat auch die SPD-Bundestagsfraktion in ihrem Klimaschutzkonzept beschlossen, dass die Kommunen bei der Einführung des Ein-Euro-Tickets unterstützt werden sollen. „Da stünde es dem SPD-geführten Hamburger Senat doch gut zu Gesicht, mit gutem Beispiel voranzugehen, statt weitere Preissteigerungen zuzulassen“, so Schulze.

Finanziert werden kann diese günstige Karte beispielswiese durch eine City-Maut oder durch eine flächendeckende Parkraumbewirtschaftung. „Das würde auch einen  weiteren Anreiz für Autofahrer bieten, auf den ÖPNV umzusteigen – und das führt dann wiederum zu Mehreinnahmen durch Fahrkartenverkauf“, so Schulze. „Die Bezirksversammlung Harburg“, so Lohmann, „hat in der vergangenen Legislatur schon gefordert, dass eine 365-Euro-Jahreskarte eingeführt wird. Angesichts der angekündigten Preiserhöhung wollen wir, dass die  Bezirksversammlung diesen Beschluss noch einmal bekräftigt.“

Last modified: 26. Juli 2020