„Wir brauchen dringend mehrere Impfzentren in Hamburg“, so Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg. „Und mindestens eines davon muss hier südlich der Elbe entstehen. Ohne weitere Impfzentren geht die Rechnung einfach nicht auf.“

Die Rechnung, die Lohmann aufmacht, ist simpel: „7.000 Menschen können laut Aussagen des Senats in den Messehallen täglich geimpft werden. Da es aber zwei Impfungen bedarf, bis der Wirkstoff einen Menschen schützt, muss man realistisch die Zahl durch zwei teilen. Dann sind es nur noch 3.500 täglich. Das heißt, dass wir rund eineinhalb Jahre brauchen, bis alle geimpft sind. Das ist nicht akzeptabel.“

Und selbst das ist unsicher. „Noch weiß ja auch keiner, wie lange die Wirkung der Impfung überhaupt vorhält. Eventuell muss man sie zeitnah wiederholen, um den Schutz beizubehalten. Und dann wird es noch enger“, so Ulla Taha, stellvertretende Fraktionsvorsitzende DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg.

Darüber hinaus stellt sich für den Bezirk Harburg noch einmal das gesonderte Problem, dass die Elbe schon eine Trennlinie in der Hansestadt darstellt. „Wir haben die Befürchtung, dass die Bereitschaft sich impfen zu lassen geringer wird, wenn man dafür in vollen Öffentlichen Verkehrsmitteln extra ‚über die Elbe nach Hamburg‘ in die Messehallen fahren muss“, erklärt Ulla Taha. „Auch deshalb sind weitere Impfzentren notwendig. Darüber hinaus wird die Verbreitung des Virus auch eingedämmt, wenn möglichst wenige Menschen aus einem Bezirk mit denen aus anderen zusammenkommen. Was sich aber bei nur einem Impfzentrum nicht vermeiden ließe.“

„Andere Städte sind Hamburg da auch weit voraus“, kritisiert Lohmann die Entscheidung des Senats. „In Berlin sind für die Bevölkerung sechs Impfzentren in Planung. Selbst in Köln, Frankfurt, Stuttgart und Kiel werden jeweils zwei Impfzentren eingerichtet.“.

DIE LINKE. hat deshalb in der Bezirksversammlung beantragt, dass sich die Bezirksversammlung bei der Hamburgischen Bürgerschaft dafür stark macht, weitere Impfzentren in Hamburg auf den Weg zu bringen. „Die sollen dann zentral in den Bezirken liegen und gut erreichbar sein. In Harburg könnte beispielsweise eines in der ehemaligen Fegro in der Schlachthofstraße entstehen“, so Lohmann. „Aber auch ein extra errichtetes Impfzentrum mittels zum Beispiel großer Zelte auf dem Schwarzenberg wäre denkbar.“

Last modified: 9. Dezember 2020