„Wie oft wird gesagt, dass wir mehr für die Kinder und Jugendlichen tun müssen? Und wie oft bleibt es seitens der Politik bei leeren Worten?“, fragt Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung. „Mit der Offenen Kinder- und Jugendarbeit wird ganz konkret etwas für die Jüngeren getan. Sie ist aber schon seit langem nicht annähernd mehr ausreichend finanziert.“

„Diejenigen, die in der Offenen Kinder- und Jugendarbeit tätig sind, spüren diese Unterfinanzierung tagtäglich und haben sich auch schon zu Wort gemeldet“, sagt Jörn Lohmann. So wandte sich die Initiative „Entschlossen offen“ schon 2020 an den Jugendhilfeausschuss und erarbeitete auch eine Vorlage mit dringenden Forderungen zur Verbesserung der Lage der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Harburg. Unter anderem wurden dort eine auskömmliche Finanzierung, Attraktivitätssteigerung der Arbeitsplätze durch längere Finanzierungsaussagen gefordert.

Eine gemeinsame Erklärung von freien Trägern, Verbänden und Unterstützer*innen aus der Hamburger Kinder- und Jugendhilfe wurde im Februar mit dem Titel: „Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, der Jugendsozialarbeit, der Familienförderung und der sozialräumlichen Jugend- und Familienhilfe auskömmlich und bedarfsgerecht finanzieren!“ veröffentlicht.

„In einer Antwort des Senats auf die Frage nach dem Stand der Finanzierung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit im März diesen Jahres zeigte sich die erschütternde Realität: Ein unzureichender Personalschlüssel, hamburgweit Schließungen von Einrichtungen, in neuen Stadtteilen wird die Infrastruktur erst gar nicht mehr ausgebaut und – was fachlich nicht begrüßt wird – werden neue Einrichtungen oft an Stadtteilzentren oder Schulen angegliedert“, legt Simon Dhemija dar, jugendpolitischer Sprecher der DIE LINKE.-Fraktion. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“

„Die Bezirksversammlung darf hier nicht tatenlos zusehen“, fordert Dhemija. Deshalb hat die DIE LINKE. in der kommenden Bezirksversammlung beantragt, dass die Bezirksversammlung die Sozialsenatorin einlädt, auf der nächsten Bezirksversammlung im Juni 2022 über die Gefahr der Vernachlässigung der sozialen Infrastruktur, konkret des Abbaus der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in Harburg zu berichten und was dem entgegengesetzt werden kann.

Last modified: 17. Mai 2022