Im Haushaltsplan der Hamburger Bürgerschaftskoalition zur Kultur (Drs. 20-10296) heißt es: „Wir setzen uns (…) für eine Kulturpolitik ein, die eine umfassende kulturelle Bildung aller Menschen, insbesondere auch von Kindern und Jugendlichen, genauso wichtig nimmt wie die Hochkultur.“

Und: „Von besonderer Bedeutung für das kulturelle Leben in unserer Stadt ist die Stadtteilkultur.“ Wohlklingend und doch am Bezirk Harburg komplett vorbei. Unter allen zahlreichen aufgeführten Kulturprojekten Hamburgs findet sich nur einmal Harburg. Nämlich bei der finanziellen Unterstützung des Harburger Schlosses durch den sogenannten Sanierungsfonds. Woran liegt es?

„Es scheint, als wenn die rot-grüne Koalition im Hamburger Rathaus von anderen Parteien gebildet wird als die rot-grüne Koalition in der Harburger Bezirksversammlung,“, so Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg. „Seit Jahren wird von Harburger Kulturschaffenden bemängelt, dass es etwa an Proberäumen für Musik, Tanz und Theater fehlt“, so Heiko Langanke, kulturpolitischer Sprecher der Harburger DIE LINKE.-Fraktion. „Und während in anderen Bezirken aus Mitteln des Sanierungsfonds etwa Bunker zu Proberäumen hergerichtet werden oder wie in Barmbek (Built in Barmbek) gar neue gebaut, wird aus Harburg nicht mal Bedarf gemeldet. Wieder ist eine Chance für die kommenden zwei Jahre Haushaltsetat vertan.“ Auch die Übernahme des Wilhelmsburger Musikfestivals „48h Wilhelmsburg“ in eine feste jährliche Finanzierung direkt durch die Hamburger Bürgerschaft verdeutlicht, dass die Bezirke nicht zwangsläufig in der Ausgestaltung des bezirklichen Zusammenlebens alleine dastehen. „Wenn es offenbar keinen Austausch zwischen der Harburger Bezirkspolitik und den aus Harburg entsandten Bürgerschaftsabgeordneten gibt, darf man sich auch nicht wundern, abgehängt zu sein“, so Langanke.

Last modified: 17. Januar 2023