„Effektiver Klimaschutz braucht auch Fachkräfte in den Handwerksberufen, welche die Klimaschutzanforderungen fachgerecht umsetzen können“, stellt Jörn Lohmann, Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung fest. Allerdings: „An genau diesen Fachkräften mangelt es im Handwerk. Daran ist unter anderem das lang vorherrschende, aber ungerechtfertigte schlechte Image der Handwerksberufe schuld“, so Lohmann weiter. Zwar hat sich das Image durch Maßnahmen in der vergangenen Zeit zum Positiven gewandelt, aber der aus der davor liegenden Zeit resultierende Personalmangel sorgt jetzt für Probleme. „Die Wartezeiten für einen Termin beim Heizungsmonteur oder Elektriker können, wenn gerade kein Notfall vorliegt, schon mal mehrere Wochen betragen. Wie sollen da verstärkt Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt werden?“

„Es ist dringend erforderlich, über die bisherigen Maßnahmen hinaus mehr zu tun, um die Attraktivität des Handwerks zu steigern und die Entwicklungschancen in den Berufen darzustellen. Hier sind viele Akteurinnen und Akteure gefordert, nicht nur das Handwerk selbst“, erklärt Jörn Lohmann. Er stellt aber auch fest, dass es das Handwerk auch selbst mit in der Hand hat, dem Personalmangel entgegenzuwirken. „Schon heute sichern sich einige fortschrittliche Handwerksunternehmen durch attraktive Weiterbildungen, faire Arbeitszeiten und eine leistungsgerechte Bezahlung die benötigten Fachkräfte.“

Hamburg will bis 2030 die klimaschädlichen CO2-Emissionen im Vergleich zu 1990 um 55 Prozent reduzieren. Bis 2050 strebt die Stadt eine Emissionsminderung von mindestens 95 Prozent an, um Klimaneutralität zu erreichen. Erreicht werden soll dies beispielsweise durch klimafreundliche Sanierungen bei Heizungsanlagen oder der ab dem kommenden Jahr geltenden Pflicht zur Installation von Photovoltaikanlagen auf Neubaudächern.

„Dafür brauchen wir versierte Klimaschutzfachkräfte und das müssen wir alle zusammen angehen“, so Lohmann. Deshalb hat DIE LINKE. beantragt, dass Vertreter*innen der Handwerkskammer Hamburg und des Hamburger Senats in eine gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz und des Stadtentwicklungsausschusses eingeladen werden, um über das Problem des Personalmangels in den Klimaberufen zu berichten sowie über mögliche Strategien, mehr Menschen für diese Berufe zu begeistern.

Last modified: 13. April 2022