Das Moor gehört zu Harburg, ist Teil der historischen Landschaft hier“, stellt Michael Schulze von der Harburger Bezirksfraktion der DIE LINKE. fest. „Schon der Name Harburg weist darauf hin: Abgeleitet von der Horeburg, was Sumpfburg bedeutet. Auch Stadtteile wie Moorburg und Gut Moor zeigen dies.“

Hier liegt auch das größte noch existierende Moor Hamburg: das Naturschutzgebiet Moorgürtel. Auf 737 Hektar wurde es 2001 aus den vorherigen Naturschutzgebieten Nincoper Moor und Francoper Moor gebildet. Ein anderes geschütztes Moor im Bezirk ist das Naturschutzgebiet Neuländer Moorwiesen.

„Viele Jahrhunderte lang wurden die Moore entwässert, um nutzbares festes Land zu gewinnen. Auch heute herrscht dieses Denken vor. Dabei sind Moore wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes. Die Pflanzen in ihnen speichern Kohlendioxid. Und wenn diese pflanzliche Biomasse nicht abgebaut wird, sondern sich im Moor speichert, wird das Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen. Bei Trockenlegung und Eindringen von Sauerstoff zersetzt sich der Torf, bildet Kohlendioxid und belastet das Klima zusätzlich“, weiß Michael Schulze.

Moore aber brauchen nicht nur Schutz durch Gesetze, sondern auch aktive Pflege. „Für das Naturschutzgebiet Moorgürtel gibt es bereits einen Pflege- und Entwicklungsplan, um den Wasserstand anzuheben, der aber bisher nicht umgesetzt wurde. Sinnvoll ist z. B. eine Zuwässerung oder Gehölzentnahme“, sagt Eric Golbs, der DIE LINKE. im Umweltausschuss vertritt.

Und manche Moorflächen des Bezirks wurden zwar unter Schutz gestellt, sind jedoch immer wieder durch Bauvorhaben bedroht. „Wie im Fall der geplanten Daimler-Erweiterung, die ein wertvolles Niedermoor von rund 20 Hektar zerstören würde und zurzeit zurückgestellt ist“, kritisiert Michael Schulze das Vorhaben. „Ein anderes Beispiel ist der Bau der A 26 Ost, die ebenfalls durch Moorgebiete führen soll und diese gefährdet. Es ist jedoch dringend erforderlich, zum Wohle der Natur, der Atmosphäre und des Klimas die wertvollen Moore unseres Bezirks zu erhalten, zu pflegen und wenn möglich sogar zu vergrößern.“

Die DIE LINKE. hat deshalb in der Bezirksversammlung beantragt, dass fachkundige Mitarbeiter/innen der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, des NABU Hamburg und des BUND Hamburg in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz eingeladen werden, um über die Moorflächen im Bezirk Harburg und ihren Zustand zu berichten. Schulze sagt: „Dieser Antrag wurde auf der vergangenen Sitzung des Hauptausschusses auch schon angenommen. Wir freuen uns jetzt auf die Informationen und Anregungen, die wir von den Referent/innen bekommen werden.“

Last modified: 25. Januar 2022