„Wir brauchen hier in Harburg dringend guten und bezahlbaren Wohnraum – doch ganze Quartiere wie das Neuländer Quarree, das schon lange fertig gebaut sein sollte, werden anscheinend als Spekulationsobjekte missbraucht. Damit muss umgehend Schluss sein“, fordert Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE.-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung, verärgert über die Entwicklung des Gebiets an der Hannoversche Straße/Ecke Neuländer Straße.

„Seit längerem liegt das Projekt auf Eis. Der erste Investor ging pleite und die CG-Gruppe übernahm das Grundstück. Die CG-Gruppe wurde 2017 von Consus Real Estate gekauft und die hat das Neuländer Quarree nebst der gegenüberliegenden New York-Hamburger Gummiwaaren-Compagnie im vergangenen Jahr verkauft:  An den bis dahin unbekannten und erst 15 Tage vorher gegründeten Immobilienfonds ‚Partners Immobilien Capital Management‘ auf der Kanalinsel Guernsey. Diese Firma wurde von der ‚Zeit‘ als ‚Briefkastenfirma im Steuerparadies als Immobilienschrottplatz‘ bezeichnet“, so Lohmann.

DIE LINKE. fordert deshalb Aufklärung über den Planungsstand der Flächen Neuländer Quarree und New York-Hamburger Gummiwaaren-Compagnie sowie darüber, welche Informationen über den neuen Eigentümer existieren. Dazu sollen Mitarbeiter*innen der Verwaltung in den Stadtplanungsausschuss eingeladen werden.

Offiziell hält Consus Real Estate an dem Bauvorhaben fest. Auf der Consus-Webseite wird der Fertigstellungstermin mit 2024 angegeben, der Baubeginn ist jedoch unklar. „Da drängt sich geradezu die Frage auf, ob überhaupt noch ernsthaft mit der Fertigstellung zu rechnen ist, oder ob es sich um bloße Grundstücksspekulation handelt, bei der durch Übernahme und Weiterverkäufe die Preise in die Höhe getrieben werden“, so Lohmann.

Last modified: 9. März 2021