„Wer dem Klimawandel entgegenwirken will, kann das nicht zum Nulltarif haben“, sagt Michael Schulze, Mitglied der DIE LINKE.-Fraktion in der Harburger Bezirksversammlung. „Im Gegenteil, laut Medienberichten sind aufgrund des Klimawandels die Kosten für Pflanzung und Pflege der Stadtbäume im Bezirk Harburg deutlich gestiegen.“
„Stadtbäume sind enorm wichtig: Sie regulieren das Mikroklima in der Stadt, filtern Emissionen, binden CO2. Und nicht zuletzt spenden sie Schatten, werten das Stadtbild auf und bieten Stadtvögeln und Insekten einen Lebensraum“, erklärt Michael Schulze. „Es dauert allerdings viele Jahre des Wachstums, bis Bäume diese Aufgaben erfüllen. Deshalb muss vorausschauend und auch viel gepflanzt werden.“
Dabei muss beachtet werden, dass Stadtbäume größeren Stressfaktoren ausgesetzt sind als Bäume auf dem Land. „Darum ist intensive Pflege und rechtzeitige Nachpflanzung besonders wichtig“, so Schulze.
Dem Bezirk Harburg stehen für den Erhalt der rund 23.400 Straßenbäume im Bezirk in diesem Jahr nur 482.000 Euro zur Verfügung. „Dabei wird der Erhalt der Bäume immer teurer, immer mehr Bäume erkranken und gehen ein. Für jede Neupflanzung muss der Bezirk mittlerweile durchschnittlich 3045 Euro ausgeben“, weiß Jörn Lohmann, Vorsitzender der DIE LINKE.-Bezirksfraktion. „Das Bezirksamt teilt mit, dass die vorhandenen Haushaltsmittel für die Baumpflege schon seit Jahren nicht mehr ausreichen.“ Experimente im Bezirk mit Baumarten, die den Herausforderungen gewachsen sind, kosteten den Bezirk noch zusätzlich Geld.
„Die ohnehin schon chronische Unterfinanzierung des Bezirks zum Erhalt des Stadtgrüns muss deshalb unbedingt beseitigt werden, indem dafür zusätzliche Mittel gewährt werden“, so Lohmann. Die DIE LINKE. hat deshalb in der kommenden Bezirksversammlungssitzung beantragt, dass die Bezirksamtsleiterin bei der zuständigen Behörde darauf dringt, dass dem Bezirk Harburg zusätzliche Mittel zur Verfügung gestellt werden, um den Bestand an Straßenbäumen erhalten, ausbauen sowie ausreichend Bäume nachpflanzen zu können und auch die notwendigen personellen Ressourcen auszubauen.
Last modified: 16. November 2021