„Es sind nicht nur allgemein die Harburger:innen, die mit der Schließung von Karstadt verlieren. Es sind ganz speziell die dort Beschäftigten, die ihren Job verlieren und um ihre Existenz bangen. Da nützt es nichts, sich darüber Gedanken zu machen, was mit Grundstück und Gebäude nach der Schließung geschehen soll, sondern es muss darum gekämpft werden, dass Karstadt in Harburg erhalten bleibt – und damit auch die Arbeitsplätze. In anderen Städten haben sich Bürgermeister:innen und Politiker:innen dafür, teilweise schon mit Erfolg, stark gemacht. Wo bleibt denn hier in Hamburg der Bürgermeister? Wo bleibt denn die Hamburger Wirtschaftssenatorin, die immerhin aus Harburg kommt? Sie müssen jetzt an vorderster Stelle für den Erhalt der beiden Karstadt-Häuser kämpfen“, fordert Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung.

„Der Antrag, den wir auf der Sitzung der Bezirksversammlung am Dienstag beschlossen habe, reicht nicht. Er lässt die Beschäftigten alleine und nimmt das Ende von Karstadt vorweg – und zementiert es damit“, so Lohmann weiter. „Vor allem muss der Eigentümer in die Pflicht genommen werden. Wieder und wieder hat der Staat das Unternehmen mit Subventionen unterstützt, damit die Kaufhäuser erhalten bleiben – insgesamt 680 Millionen Euro. Nicht nur das, die Angestellten haben auf Teile ihres Gehalts verzichtet, um nicht entlassen zu werden. Diese Gelder hat Herr Benko gerne genommen – und seine Gewinne nach Luxemburg oder Liechtenstein verschoben, um keine Steuern zahlen zu müssen. Für die Aktionäre war immer Geld da: 500 Millionen Dividende wurden trotz Krise ausbezahlt, davon 100 Millionen an Benko selbst,“ kritisiert Jörn Lohmann. „Und jetzt werden trotzdem viele Filialen geschlossen. Der Staat darf sich nicht weiter von solchen gierigen Unternehmern auf der Nase herumtanzen lassen, die Gewinne privatisieren und Verluste sozialisieren“, meint Jörn Lohmann zur staatlichen Haltung gegenüber dem Karstadt-Eigner René Benko.

Last modified: 30. März 2023