Am vergangenen Sonntag haben die Anwohner der Zimmermannstraße wieder mit kreativen Aktionen gegen die Poller protestiert, die dort vor einigen Monaten über Nacht aufgestellt wurden. Die Anwohner haben schon über 160 Unterschriften gegen die Poller gesammelt.

Die DIE LINKE. wird in dieser Angelegenheit in der Bezirksversammlung aktiv werden. „Die Poller in der Zimmermannstraße in Wilstorf sind ein Schlag ins Gesicht der Anwohner:innen. Wir fordern, dass zusammen mit den Anwohnern eine praktikable Lösung gefunden wird und das gesamte Gebiet Wilstorf-Reeseberg in die Betrachtung einbezogen wird.“ so der DIE LINKE.-Fraktionsvorsitzende in der Harburger Bezirksversammlung Jörn Lohmann, der selbst in der Zimmermannstraße wohnt. „Schon vor dem Wegfall der Parkgelegenheiten in der Zimmermannstraße herrschte in dem gesamten Gebiet sehr hoher Parkdruck. Durch den geplanten Umbau des Reesebergs und dem damit einhergehenden Wegfall von nochmals ca. 30 bis 40 Prozent der bisher genutzten Parkmöglichkeiten wird die Situation inakzeptabel und weiter eskalieren,“ führt Lohmann weiter aus.

Hinterfragt werden muss auch das Vorgehen der zuständigen örtlichen Verkehrsbehörde, eben jener Behörde, die seit dem 15.02.1994 das Parken dort freigegeben hat, um dem schon damals hohen Parkdruck Rechnung zu tragen und nun die Erlaubnis widerrief, obwohl sich die Situation verschlechtert hat. „Für uns sieht es so aus, dass die Behörde politische Vorgaben und wirklichkeitsferne Parteipolitik umsetzen muss,“ ärgert sich Michael Schulze, verkehrspolitischer Sprecher der DIE LINKE. „Nicht nur die Anwohner:innen sind von der unhaltbaren Situation betroffen, auch Paket- und Lieferdienste sowie Pflegedienste müssen auf der Straße parken, um ihre Arbeit machen zu können,“  ergänzt Lohmann.

Was Lohmann dabei besonders ärgert: „Der grüne Verkehrssenator tut so, als ob der ÖPNV in Hamburg optimal ausgebaut wäre und es ist ihm offensichtlich vollkommen egal, dass viele auf ein Auto angewiesen sind.“ „Forderungen zur Verbesserung des Nahverkehrs, wie der Ausbau der U4 bis nach Harburg oder bessere Anbindung der Stadtteile werden regelmäßig abgelehnt“, ergänzt Michael Schulze.

Die DIE LINKE. fordert deshalb eine zügige und vor allem realistische Lösung, die sich an den Bedürfnissen der Anwohner:innen orientiert, und das nicht nur für das Gebiet Wilstorf-Reeseberg, sondern für alle Gebiete, in denen ähnliche Maßnahmen geplant werden. „Wirklichkeitsferne Traumtänzereien nützen niemanden, sie schaffen nur Frust und noch mehr Politikverdrossenheit,“ so Lohmann. 

BU: Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg diskutiert am vergangenen Sonntag mit Kollegen aus der Bezirksversammlung über die Poller in der Zimmermannstraße

Last modified: 16. Februar 2022