Sven Olaf Fennen tritt für die Harburger Linke zur Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 an:

„Bezirk Harburg wird auf ganzer Länge vernachlässigt!“

Sven Olaf Fennen, Jahrgang 1999, ist Masterstudent der Politikwissenschaften an der Universität Hamburg und seit 2024 zubenannter Bürger im Ausschuss Soziales, Integration, Gesundheit und Inklusion der Bezirksversammlung Harburg. Nun tritt er für Die Linke Harburg zur Bürgerschaftswahl am 2. März 2025 an. Grund genug, mal nachzuhaken …

 

Hallo Olaf, Du trittst zur Bürgerschaftswahl 2025 an. Was hat Dich dazu bewegt?

 

Sven Olaf Fennen: Harburg braucht eine starke und solide Vertretung im Hamburger Landesparlament. Als Direktkandidat im Wahlkreis 16 (Stadtteile Harburg, Neuland, Gut Moor, Wilstorf, Rönneburg, Langenbek, Sinstorf, Marmstorf und die östlichen Gebiete von Eißendorf und Heimfeld, Anm. d. Red.) möchte ich mich für die städtischen Gebiete im Bezirk und die ländlichen Gebiete entlang der Süderelbe einsetzen. Man sieht tagtäglich wie der Senat den Bezirk auf ganzer Länge vernachlässigt. Mein Ziel ist ein lebenswertes Harburg und eine lebenswerte Süderelbe, für die die Hamburger nördlich der Elbe genauso oft herkommen wollen, wie wir Tag für Tag zwei Elben überqueren.

 

Was sind Deine größten Stärken oder auch Schwächen?

 

Sven Olaf Fennen: Meine große Stärke ist mein Einfühlungsvermögen. Es ermöglicht mir für Menschen zu kämpfen, die ich nicht kenne, aber in deren Situation ich mich hineinfühlen kann. Eine Eigenschaft, die den Abgeordneten anderer Parteien immer öfter abhandengekommen scheint. Meine Schwäche ist vermutlich mein Verantwortungsbewusstsein: Wenn man mich fragt, ob ich etwas für dich tun kann, werde ich alles daran setzen dich nicht zu enttäuschen. Das führt schon mal dazu, dass ich mich überarbeite.

 

Was schätzt Du an der Partei Die Linke besonders?

 

Sven Olaf Fennen: Empathie wird noch großgeschrieben. Die Partei ist nicht von Kopf bis Fuß durchstrukturiert. Die vielen, engagierten Genoss*innen arbeiten für eine Vision einer besseren Welt und nicht für einen Posten – wenn einem was nicht passt, dann macht man den Mund auf.

 

Welche Themen sind Dir für diese Wahl am wichtigsten und warum?

 

Sven Olaf Fennen: Wer zur Miete wohnt weiß: Die Mieten sind zu hoch und das belastet uns alle. Wer ein Eigenheim besitzt ist dennoch nicht verschont: Auch die Energiepreise sind unsozial. Als Hamburger*innen haben wir durch die SAGA eine Möglichkeit vielen Menschen das Leben zu erleichtern, die es wirklich brauchen und entlasten dadurch gleichzeitig die Wirtschaft. Denn je mehr vom Netto bleibt, desto mehr kann man ausgeben oder auf die hohe Kante legen. Diese Menschen fallen durch einen Schicksalsschlag dann nicht mehr in die Sozialversicherungssysteme.

 

Gibt es ein Thema, das in der öffentlichen Diskussion oft übersehen wird, das Dir aber besonders am Herzen liegt?

 

Sven Olaf Fennen: Ich habe das Gefühl, viele haben mittlerweile verinnerlicht, dass man alles immer auf Kante nähen muss, weil kein Geld da sei. Kein Wunder! Alle Zeitungen, Politiker*innen und Meinungsmacher tönen es seit Jahren von den Dächern. Dabei ist eine verantwortungsvolle Finanzpolitik nicht gleichzusetzen mit einer schwarzen Null. Investitionen brauchen Geld. Nur weil man anderen Parteien nicht trauen kann mit öffentlichen Geldern umzugehen, muss man der Regierung nicht gleich einen Sparzwang auferlegen.

 

Wie schätzt Du die Stimmung im Wahlkampf ein?

 

Sven Olaf Fennen: Die Stimmung in Hamburg ist gut! Alle Genoss*innen gehen in die Vollen, um den Leuten vor Ort zu zeigen, wofür Die Linke eigentlich gut ist: Politik für die Menschen und nicht die Konzerninteressen.

 

Was ist Deiner Meinung nach die größte Herausforderung für Harburgs und Hamburgs Gesellschaft in den nächsten Jahren?

 

Sven Olaf Fennen:  Hamburg muss die Lebenshaltungskrise seiner Bewohner*innen bewältigen. Das heißt ganz klar: Entlastungen. Anfangen kann der Senat bei den Mieten. Eine weitere Krise und noch mehr Menschen geraten in Schieflage.

 

Und welche Harburger Themen willst Du besonders in der Bürgerschaft vertreten?

 

Sven Olaf Fennen: Alle Hamburger*innen, insbesondere Harburger*innen wie mich, betrifft die Krise im Verkehr. Die S-Bahn fällt ständig aus und Ausweichmöglichkeiten sind keine gegeben. Ohne Auto ist man aufgeschmissen. Ich kämpfe für eine U4 bis nach Harburg, auch um die Autofahrer*innen auf Hamburgs Straßen weiter zu entlasten.

Vielen Dank fürs Gespräch und Engagement! Wir wünschen Dir einen erfolgreichen Wahlkampf und uns eine gute Vertretung in der kommenden Bürgerschaft!