Rappelvolles Rathaus bei Cum-Ex-Diskussion

Foto: Karin Desmarowitz

Die Bürgerschaftsfraktion der Linken hatte am 23. Okt. in den großen Festsaal des Hamburger Rathauses eingeladen, um mit der Ex-Staatsanwältin Anne Brorhilker über den Cum-Ex-Skandal zu diskutieren. Der Saal mit gut 550 Plätzen war bis auf den letzten Platz gefüllt, hunderte Interessierte mussten wieder gehen. Doch als gute Nachricht: es wird schnell nach einem weiteren Termin gesucht. Wir werden ihn dann zeitnah auch auf unserer Seite unter Termine bekannt geben.

Auch Hamburgs Medien waren interessiert:

„Schon als sie sich kaum bemerkt von den meisten im Saal unter den drei gewaltigen Kronleuchtern dem Podium näherte, brandete großer Beifall für die Cum-Ex-Ermittlerin auf: Applaus für die Staatsanwältin.“ (Hamburger Abendblatt, 23.10.2024)

Am Abend machte Brorhilker nochmal deutlich, dass der Schaden durch Cum-Ex liege allein in Deutschland bei etwa zehn Milliarden Euro liege. Durch Cum-Cum-Geschäfte sei der Staat um fast 30 Milliarden Euro betrogen worden, wovon bisher lediglich ein Prozent zurückgeholt worden sei. Bei beiden „Geschäftsmodellen“ ließen sich Finanzakteure durch undurchsichtige Aktientransfers Steuern erstatten, die zuvor gar nicht gezahlt worden waren.

„Behörden und Politik hätten es den Tätern leicht gemacht. „Das Entdeckungsrisiko war sehr gering, der Tatanreiz sehr, sehr hoch“, sagte Brorhilker. Auch komme den Tätern zugute, dass Wirtschaftskriminalität in der Gesellschaft häufig noch weniger geächtet sei als andere Verbrechen. „Wenn da mehr Stigmatisierung stattfinden würde, dann wäre das sicher etwas, was den einen oder anderen davon abhalten könnte.“ (Die Welt, 24.10.2024)

„Der Festsaal im Hamburger Rathaus: proppevoll, hunderte Besucher mussten abgewiesen werden. Alle wollten die ehemalige Cum-Ex-Chefanklägerin Anne Brorhilker (51) hören, die auf Einladung der Linken-Fraktion über den größten Steuerskandal der Geschichte sprach. Immer wieder von Applaus unterbrochen schilderte die frühere Kölner Oberstaatsanwältin die kriminelle Energie von Bankern, prangerte ein neues Gesetz an, das Steuerräubern das Leben noch einfacher machen wird und erklärte, an welcher Stellschraube die Gesellschaft drehen könnte, um Straftäter in Anzügen wirksam abzuschrecken.“ (Mopo, 24.10.2024)

„Die mehr als 500 Menschen im Hamburger Rathaus waren vom Auftritt begeistert.“ (NDR, 24.10.2024)

Wir freuen uns, dass den Hamburger*innen es nach wie vor nicht egal ist, was raffgierige Abzocker in diesem Lande treiben und dies auch nach wie vor für einen normalen Geschäftsvorgang halten.