„Was uns SPD und Grüne hier unterjubeln wollen, ist nicht mehr, aber eben auch nicht weniger als eine Klimamogelpackung“, so Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg über die Zustimmung der Koalitionäre zum Bebauungsplanverfahren Heimfeld 54 (Fürstenmoordamm), mit dem der Standort des dort ansässigen Mercedes-Benz-Werkes gesichert werden soll. „Daran“, so Lohmann weiter, „ändert auch die Erklärung von SPD und Grünen in der letzten Bezirksversammlung nichts.“

Dort hatte die Koalition dem Bebauungsplanverfahren unter der Bedingung ihre Zustimmung gegeben, dass Klimaschutzmaßnahmen als Ausgleich umgesetzt werden sollen oder gefordert werden. „Sollen, fordern, auffordern – an keiner Stelle rammt die rot-grüne Koalition einmal einen richtigen Grenzpfahl ein, auf dem steht: So und nicht anders. Letzten Endes überlassen sie es doch immer dem Belieben des Investors oder des Senats, ob überhaupt etwas geschieht.“

Aber auch wenn die geforderten Maßnahmen umgesetzt würden: „Photovoltaik und begrünte Hauswände und -dächer machen noch lange kein klimaneutrales Gebäude“, so Lohmann. „Bei den betroffenen Flächen handelt es sich sogar um ökologisch besonders wertvolle und unter speziellem  Schutz stehende Niedermoore. Außerdem sind Moore effektive CO2 – Speicher. Eine Trockenlegung ruft bedeutende CO2-Emissionen hervor“, so Lohmann weiter. „Auch die eingeforderte Vernässung von zu trockenen Moorflächen als Ausgleichmaßnahme ist reine Augenwischerei. Es ist bei weitem nicht einmal sicher, dass es überhaupt gelingt, ein Moor wiederherzustellen. Was über Jahrtausende gewachsen ist, kann man eben nicht mal schnell wiederherstellen, wenn man es zuvor zerstört hat.“ Abgesehen davon würde hier auch kein richtiger Ausgleich geschaffen, sondern – so das Vorhaben gelänge – ein durch vorheriges Einwirken des Menschen beeinträchtigtes Biotop wieder hergestellt. Also die Zeche eines anderen bezahlt.

Last modified: 26. Juli 2020