Widerstandskämpferinnen und –kämpfer aus dem Raum Süderelbe und Harburg, die sich gegen die Gewaltherrschaft der Nazis aufgelehnt hatten, sollen durch die Benennung der neuen Straßen im Neubaugebiet NF 65 – Fischbeker Heidbrook geehrt werden. Dies fordert DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg.

„Es ist wichtig, dass die Erinnerung an diese mutigen Menschen, die gegen den Faschismus gekämpft haben, wach bleibt, damit sich solch eine Barbarei nie mehr wiederholt“, so der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Sabahattin Aras. 

Schon im April 2016 hatte die SPD-Fraktion einen Antrag zur Vergabe der Straßennamen im Fischbeker Heidbrook gestellt und gefordert, dass die Verwaltung prüfen möge, welche Namen dafür in Frage kämen. „Unseres Wissens nach beschränkt sich die bisherige Namensgebung aber auf die lokale Fauna und Flora“, so Aras. 

DIE LINKE. Fraktion in der Bezirksversammlung Harburg hat die Benennung nach Widerstandskämpferinnen und -kämpfern deshalb erneut beantragt. „Wir haben auch einige Vorschläge“, so Aras. „Das sind zum Beispiel die Brüder Harry und Henry Naujoks aus Harburg.“ Wegen Widerstandstätigkeit saß Harry Naujoks unter anderem in den KZs Sachsenhausen und Flossenbürg. Er überlebte. Sein Bruder Henry wurde im KZ Esterwegen eingesperrt. Er starb nach seiner Entlassung an dem Folgen der Haft am 23. Januar 1945. „Oder Felix Plewa aus dem Deichhausweg 2 in Harburg“, so Aras. Der findige Klempner hatte sich zur Verteilung von Handzetteln mit Widerstandsparolen etwas Besonderes einfallen lassen: Über mit Zeitzündern versehene Knallkörper wurden die Flugzettel verstreut. Plewa wurde am 9. März 1943 in Berlin-Plötzensee hingerichtet.

Aras: „Es gibt weitere Beipiele mutiger Frauen und Männer. Ihnen wollen wir ein Denkmal setzen.“

Last modified: 26. Juli 2020