Die Altersarmut in Hamburg nimmt dramatisch zu. Laut einer aktuellen Senatsanfrage der Linksfraktion in der Hamburger Bürgerschaft ist die Zahl der älteren Menschen, die Grundsicherung im Alter beziehen müssen, zwischen 2020 und 2025 von 36.477 auf 43.216 gestiegen. Das ist ein Anstieg von rund 18,5 Prozent.

Dieser Trend zeigt: Hamburg lässt seine Senior*innen im Stich!

Immer mehr ältere Menschen sind gezwungen, über die Regelaltersgrenze hinaus zu arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten über der Regelaltersgrenze ist zwischen 2019 und 2024 um 42 Prozent gestiegen – bei Frauen sogar um 47 Prozent. Auch die Zahl der Mini-Jobber*innen ab 70 Jahren nimmt kontinuierlich zu.

Besonders betroffen sind dabei die jüngeren Senior*innen (65 bis 74 Jahre), von denen teils über 18 Prozent auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.

Deniz Celik, seniorenpolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, kritisiert die Untätigkeit des Senats: „Es ist beängstigend, wie schnell die Zahlen steigen: Immer mehr ältere Menschen in Hamburg bekommen so wenig Rente, dass sie auf staatliche Unterstützung angewiesen sind oder im hohen Alter noch arbeiten müssen, um ihren Lebensstandard zu sichern.“

Angesichts der extrem hohen Mieten und Lebenshaltungskosten in Hamburg reicht die Grundsicherung im Alter oft nicht aus, um soziale Teilhabe und Würde zu gewährleisten. „Wenn der Senat Hamburg als ‚Age-Friendly City’ bezeichnet, aber kaum etwas gegen die wachsende Altersarmut unternimmt, ist das ein Etikettenschwindel“, so Celik.

Auch die Linke Harburg fordert den Senat auf, endlich wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung der Altersarmut zu ergreifen:

  • Einen Hamburger Ortszuschlag von jährlich mindestens 250 Euro für Senior*innen mit Grundsicherung.
  • Ein 29-Euro-Seniorenticket und einen Nulltarif im Nahverkehr für ältere, bedürftige Menschen.
  • Freien Zugang zu Kultur.

Teilhabe darf auch im Alter keine Frage des Geldbeutels bleiben!

Last modified: 24. Oktober 2025