Menstruationsartikel sind keine Luxusgüter, sondern Produkte des täglichen Bedarfs! Dennoch stellen sie für über 50 % der Menschen in Deutschland Monat für Monat eine finanzielle Belastung dar. Gerade junge Mädchen und Frauen, die über geringe oder keine eigenen finanziellen Mittel verfügen, stehen oft vor der Herausforderung, ihren Bedarf zu decken.
Wir als Linksfraktion Harburg wollen diesem Problem, der sogenannten Periodenarmut, aktiv entgegenwirken und fordern die Bereitstellung kostenloser Menstruationsartikel in öffentlichen Einrichtungen im gesamten Bezirk.
Ein Schritt zur Normalisierung
Das Thema Menstruation wird in unserer Gesellschaft immer noch oft als Tabu gesehen, was den Scham bei Betroffenen zusätzlich erhöht. Die kostenlose Bereitstellung an öffentlichen Orten ist ein wichtiger Schritt zur Normalisierung und zur Enttabuisierung. Zudem kann es im Alltag leicht passieren, von der Periode überrascht zu werden oder keine Artikel dabei zu haben – hier schaffen öffentliche Spender schnelle und unkomplizierte Hilfe.
Simon Dhemija, gesundheitspolitischer Sprecher der Linksfraktion: “Dass Menschen aus finanziellen Gründen ihren Alltag wegen ihrer Periode nicht bestreiten können, ist inakzeptabel. Wir müssen das Tabu brechen und Periodenarmut bekämpfen. Die Bereitstellung kostenloser Artikel in öffentlichen Orten ist ein wichtiger Beitrag zur Chancengleichheit und öffentlichen Gesundheit.”
Harburg soll Vorbild werden
In Hamburg läuft bereits ein Pilotprojekt an Schulen, aber andere Städte gehen schon weiter: Berlin-Lichtenberg stellt Menstruationsartikel in Bürgerämtern und weiteren öffentlichen Gebäuden bereit. Auch in Bremen zeigen Testprojekte eine sehr gute Annahme bei überschaubaren Kosten für die Verwaltung.
Wir fordern das Bezirksamt Harburg auf zu prüfen, an welchen öffentlichen Orten in unserem Bezirk Spender für kostenlose Menstruationsartikel aufgestellt werden können. Dazu gehören insbesondere:
- Kundenzentren und Bürgerämter
- Bücherhallen
- Jugend- und Familienzentren
- Sporthallen
- Stadtteil- und Kulturzentren
Zusätzlich zur Bereitstellung wollen wir prüfen lassen, wie begleitende Angebote zur Aufklärung ausgestaltet werden können. Wir wollen dabei die Erfahrungen und Lösungen von Firmen wie “Periodically” oder “The Female Company” berücksichtigen, um eine einfache und sichere Befüllung zu gewährleisten und möglichen Vandalismus vorzubeugen.
Machen wir Harburg zu einem Bezirk, der Chancengleichheit und öffentliche Gesundheit ernst nimmt!
Last modified: 14. Oktober 2025


