Die Grünen in Hamburg diskutieren aktuell über die Einführung eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres. Dieses Modell soll 18-Jährigen die Wahl zwischen militärischem Dienst (Wehrpflicht) und einem zivilen Einsatz geben – der Dienst an sich wäre jedoch obligatorisch.
Wir als die Linke Harburg lehnen jeden Versuch, einen Zwangsdienst einzuführen, entschieden ab.
Für uns ist klar: Dieses sogenannte Gesellschaftsjahr ist nichts anderes als eine Neuauflage der Wehrpflicht. Es ist ein Dienstzwang, der junge Menschen in ihrer freien Lebensgestaltung einschränkt, anstatt Freiwilligkeit und attraktive Bedingungen zu fördern.
David Stoop, friedenspolitischer Sprecher der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft, kritisiert den Vorschlag von Grünen-Politikerin Katharina Fegebank deutlich: „Das von Katharina Fegebank vorgeschlagene Gesellschaftsjahr ist nichts anderes als eine verkappte Wehrpflicht. Diese sieht ja auch einen Ersatzdienst im zivilen Bereich vor.“
Das absurde Paradox der Kürzungen
Besonders paradox erscheint der Vorschlag eines Zwangsdienstes vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltskürzungen im Bereich der Freiwilligendienste. Obwohl es Proteste der Sozialverbände gab, werden die Kürzungen nun durch die amtierende Koalition (SPD und CDU) umgesetzt.
Das Ergebnis: Junge Menschen, die freiwillig einen zivilen Dienst leisten wollen, werden finanziell vollkommen unzureichend entschädigt.
Anstatt einen Zwangsdienst ins Gespräch zu bringen, der die eigentlichen Probleme im sozialen und pflegerischen Bereich nicht löst, müssen wir die bestehenden Freiwilligendienste massiv aufwerten.
die Linke Harburg fordert:
- Eine Verdopplung des Etats für Freiwilligendienste.
- Eine Verbreiterung des Angebots und der Einsatzmöglichkeiten.
- Eine Aufstockung der finanziellen Entschädigung, um den Dienst für junge Menschen attraktiv zu machen.


