Die Pläne für die Neugestaltung der Seniorenresidenz in Neugraben haben im Regionalausschuss Süderelbe der Harburger Bezirksversammlung für Erstaunen gesorgt. Statt der dringend benötigten stationären Pflegeplätze für alle, soll hier eine Seniorenresidenz für gehobene Ansprüche entstehen. Die Vertreterin der Linksfraktion im Regionalausschuss, Sylvie Szagarus, kritisiert diese Entwicklung.
Die Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft eG (vhw) will das bestehende Gebäude abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Begründet wird die Maßnahme mit der Notwendigkeit der Barrierefreiheit und der Einhaltung des Hamburgischen Wohn- und Betreuungsqualitätsgesetzes. Doch gleichzeitig spielen hier anscheinend Gewinninteressen eine große Rolle.
Besonders bedauernswert ist der geplante Wegfall von 57 stationären Pflegeplätzen. Eine Demenzstation? Fehlanzeige! Stattdessen sollen 76 Servicewohnungen mit 1,5 bis 4 Zimmern in “gehobener Ausstattung” entstehen. Die vhw selbst gibt ungeniert zu, dass die geplanten 3- und 4-Zimmer-Wohnungen speziell für gut situierte Paare gedacht sind, die aus ihren Eigenheimen ausziehen möchten.
„Das ist nicht hinnehmbar“, findet Sylvie Szagarus. Die Linksfraktion Harburg fordert daher einen Kurswechsel. „Wir lassen nicht zu, dass ältere Menschen mit Pflegebedarf in Harburg abgehängt werden”, stellt Sylvie Szagarus klar. “Die vhw sollte ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden und bezahlbaren Wohnraum mit adäquaten Pflegeangeboten schaffen!”
Die Linke Harburg fordert:
- den Erhalt und Ausbau von stationären Pflegeplätzen,
- die Einrichtung einer Demenzstation
- und bezahlbaren Wohnraum statt Luxusapartments!
- Transparente und ehrliche Kommunikation der vhw!