Ein aktuelles Gutachten der Stadtentwicklungsbehörde Hamburg (siehe Drs. 23-256) enthüllt einen skandalösen Anstieg der Mieten um 25 Prozent innerhalb von nur fünf Jahren (2018-2023). Diese Entwicklung liegt nicht nur deutlich über der Inflationsrate, sondern auch um 10 Prozent über dem Durchschnitt anderer deutscher Großstädte und um 43 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt.

Der Markt regelt das eben nicht!

Wir als Linke haben immer wieder betont, dass der freie Markt das Problem der steigenden Mieten nicht lösen wird. Dieses Gutachten bestätigt unsere Kritik auf erschreckende Weise. Die Zahlen sind ein Schlag ins Gesicht all derer, die in Hamburg nach bezahlbarem Wohnraum suchen. Besonders betroffen sind Haushalte mit niedrigeren Einkommen, die sich die explodierenden Mieten nicht leisten können.

In dem Gutachten hießt es unter anderem: „Betroffen von den hohen Mietanstiegen sind insbesondere Haushalte mit niedrigeren Einkommen, die oft nicht die Möglichkeit besitzen, eine preisgünstige Wohnung im Sozialwohnungsbestand anzumieten.“

Mietpreisbremse ist ein zahnloser Tiger – Wir brauchen einen Mietendeckel!

Die Mietpreisbremse erweist sich einmal mehr als völlig unzureichend. Der Senat selbst räumt ein, dass es hohe Hürden gibt, um gegen überhöhte Mieten vorzugehen. Es braucht endlich einen wirksamen Mietendeckel, der den Mietanstieg wirksam begrenzt!

Mietwucher-Melder entlarvt Untätigkeit des Senats

Unsere Initiative zur Erfassung von Mietwucherfällen hat in Zusammenarbeit mit dem Senat erschreckende Zahlen zu Tage geförd: 730 Meldungen überhöhter Mieten sind eingegangen. Und was hat der Senat unternommen? Nichts! Bisher wurde in keinem einzigen Fall Kontakt zu Vermietern aufgenommen oder ein rechtliches Verfahren eingeleitet. Diese Untätigkeit ist ein Skandal!

Unsere Forderungen:

  • Bundesweiter Mietendeckel: Wir fordern die sofortige Einführung eines bundesweiten Mietendeckels, um die Mietexplosion zu stoppen.
  • Konsequentes Vorgehen gegen Mietwucher: Der Senat muss endlich konsequent gegen Mietwucher vorgehen, mit mehr Personal in den Behörden und besserer Beratung für die Betroffenen.
  • Mehr Sozialwohnungen: Statt auf teure Neubauten zu setzen, braucht Hamburg dringend mehr Sozialwohnungen mit bezahlbaren Mieten. Der Drittelmix ist viel zu wenig!

Der Senat darf die Augen vor der Realität nicht länger verschließen!

Die Linke wird den Druck auf den Senat weiter erhöhen. Wir stehen an der Seite der Mieterinnen und Mieter in Hamburg und kämpfen für bezahlbaren Wohnraum für alle!

Heike Sudmann, Co-Vorsitzende der Linksfarktion in der Hamburger Bürgerschaft und Fachsprecherin für Wohnen und Miete: “Der Senat lässt sich aber nicht beirren und hält an seinem Neubauziel von zwei Drittel teurer Eigentums- und freifinanzierter Wohnungen fest. Und das, obwohl gerade die Wohnungen im 1. Förderweg mit einer Anfangsmiete von 7,25 Euro pro Quadratmeter fehlen.

Last modified: 16. Mai 2025