Für viele Menschen in Harburg ist Wohngeld eine entscheidende Unterstützung, um die steigenden Wohnkosten tragen zu können. Doch statt schneller Hilfe erleben Antragsteller*innen oft lange Wartezeiten und bürokratische Hürden. Eine aktuelle Kleine Anfrage der Linksfraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft (Drs. 23-00595) an den Senat offenbart erschreckende Zahlen und zeigt: Der Senat lässt die Menschen im Regen stehen!
20,8 Wochen Wartezeit sind inakzeptabel!
Die durchschnittliche Bearbeitungsdauer für Wohngeldanträge liegt in Harburg bei alarmierenden 20,8 Wochen. Das ist mehr als fünf Monate, in denen Menschen in existenzieller Not auf dringend benötigte Unterstützung warten müssen. Während der Hamburger Durchschnitt bei 18,6 Wochen liegt, hinkt Harburg deutlich hinterher. Diese Zahlen sind ein klarer Beweis für das Versagen des Senats, eine effiziente und bürgernahe Verwaltung zu gewährleisten.
Die Gründe für diese langen Wartezeiten sind offensichtlich: In den Wohngeldstellen in Harburg fehlen Mitarbeiter*innen. Mit 0,59 fehlenden Sachbearbeiter*innen und 0,78 fehlenden Fachassistent*innen sind die Personallücken deutlich. Gleichzeitig zeigt die hohe Zahl von 108 Widersprüchen, von denen 57 erfolgreich waren, dass die anfänglichen Bescheide oft fehlerhaft sind oder unzureichend begründet wurden. Dies ist nicht nur frustrierend für die Betroffenen, sondern bindet auch zusätzlich Ressourcen, die für die zügige Bearbeitung neuer Anträge fehlen.
Der Senat muss handeln!
Der Senat redet von vielfältigen Gründen für die Verzögerungen, aber das hilft den Menschen in Harburg nicht, die auf ihr Wohngeld angewiesen sind. Es ist ein Skandal, dass Menschen, die ohnehin schon finanziell am Limit sind, so lange hingehalten werden. Während die Verwaltung von “Optimierungspotenzialen” und der “Entwicklung von Chatbots und Apps” spricht, bleibt die Realität für viele eine unerträgliche Hängepartie.
Daher fordert die Linke in Harburg: Wir brauchen sofortige Maßnahmen zur Stärkung der Wohngeldstellen in Harburg! Der Personalmangel muss umgehend behoben und die Prozesse so optimiert werden, dass Antragsteller*innen nicht monatelang auf ihre Bescheide warten müssen. Es ist höchste Zeit, dass der Senat seine Verantwortung wahrnimmt und endlich einen effektiven Schutz vor Armut und Verdrängung bietet. Wohngeld darf kein “irgendwann mal” sein, sondern muss schnell und unbürokratisch bei den Menschen ankommen!
Last modified: 26. Juni 2025

