Die aktuellen Pläne der Behörde für Schule und Berufsbildung, auf dem „Campus Wilstorf“ (Hanhoopsfeld), bestehend aus dem Alexander-von Humboldt-Gymnasium und der Lessing Stadtteilschule, noch zusätzlich eine neue Grundschule als Zweigstelle der Grundschule Kapellenweg zu bauen, sorgt derzeit für großen Unmut in der Elternschaft der drei Schulen.

Dazu kommt, dass die „Argumente“ der Behörde wenig glaubhaft erscheinen. Zum einen trägt sie vor, dass sie in den zurückliegenden fünf Jahren (2019 wurde der Schulentwicklungsplan veröffentlicht) lediglich zwei mögliche Standorte für eine weitere Grundschule in der Region 21 geprüft und für nicht realisierbar erachtet hat, nämlich die Erweiterung der bestehenden Grundschule Kapellenweg und die Übernahme der ehemaligen katholischen Grundschule am Reeseberg. Und zum anderen behauptet sie doch allen Ernstes, dass die Bebauung des Sportplatzes der Stadtteilschule mit einer neuen Grundschule die Schüler*innen in ihrem Recht auf Bewegung und Begegnung nicht beschneiden würde, hätten sie doch noch die Sporthalle zu ihrer Verfügung!

Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender der DIE LINKE in der Bezirksversammlung Harburg, überzeugt das behördliche Vorgehen ganz und gar nicht. Er stellt sich mit seiner Fraktion an die Seite der besorgten Eltern aller drei betroffenen Schulen und fordert nun in einem Dringlichkeitsantrag an die Bezirksversammlung: “Die Behördenpläne müssen umgehend gestoppt und ein demokratisches und transparentes Verfahren aufgesetzt werden, in dem alle Beteiligten gemeinsam an einer guten und tragfähigen, an den Bedürfnissen der jungen Menschen ausgerichteten Lösung arbeiten können.“

Seine Bürgerschaftskollegin, die Fraktionsvorsitzende und schulpolitische Sprecherin der Hamburgischen Bürgerschaft, Sabine Boeddinghaus, ergänzt:“ Wir nehmen diesen ungeheuerlichen Vorgang, der leider in Hamburg kein Einzelfall ist, zum Anlass, auch auf Landesebene die Reaktivierung der Regionalen Bildungskonferenzen, die im Hamburgischen Schulgesetz genau für solche Prozesse der konkreten Schulentwicklung vor Ort vorgesehen sind, zu beantragen! Es kann nicht sein, dass die Behörde an den Schulgemeinschaften und auch an der bezirklichen Politik vorbei im Alleingang durchregiert! Das ist das Gegenteil von demokratischer Mitbestimmung! Das schürt Politikverdrossenheit und Misstrauen gegenüber Politik!“