„Moore sind wichtig, um dem Klimawandel wirkungsvoll begegnen zu können. Sie sind gigantische CO2-Speicher. Das CO2 befindet sich im Torf. Werden die Moore allerdings trockengelegt und dringt Sauerstoff in den Torf, zersetzt sich dieser und das darin gespeicherte CO2 wird freigesetzt und belastet das Klima zusätzlich“, erklärt Jörn Lohmann, Vorsitzender der DIE LINKE-Bezirksfraktion Harburg, den Antrag seiner Fraktion zur Wiedervernässung der Moore. „Die Trockenlegung von Mooren ist für 7,5 Prozent der CO2-Gesamtemissionen in Deutschland verantwortlich.“

„Darüber hinaus sind Moore ein wichtiger Lebensraum“, führt Jörn Lohmann einen weiteren Aspekt an. „Durch ihren Nährstoffreichtum bieten sie günstige Bedingungen für einen individuen- und artenreichen Pflanzen- und Tierbestand.“ So finden sich in Niedermooren verschiedenste Torfmoose, außerdem z. B. Schilfrohr, Rohrkolben, Binsen, Erlenbruchwälder oder Weiden-Faulbaumgebüsche. Moore bieten vielen Libellen- und Froscharten eine Heimat. Außerdem sind sie wichtig als Rast- und Brutstätte für viele Vogelarten.

Der Bezirk Harburg bestand ursprünglich überwiegend aus Moorflächen, die nach und nach entwässert wurden. „Deshalb ist unser Bezirk dazu prädestiniert, geeignete Flächen wieder zu vernässen und so einen Beitrag zu Klimaschutz und Artenvielfalt zu leisten“, so Jörn Lohmann. „Dabei kann die gerade erfolgende Vernässung des ehemaligen Moorgebiets Karnap bei Reinbek als Vorbild dienen.“

Die DIE LINKE hat deshalb in der Bezirksversammlung beantragt, dass mit der Wiedervernässung des Waldgebiets Karnap befasste Mitarbeiter/innen der Försterei Reinbek in den Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Verbraucherschutz eingeladen werden, um über ihre Erfahrungen zu berichten. „Darüber hinaus wollen wir den Hamburger Senat dazu auffordern, möglichst kurzfristig Sondermittel für die Wiedervernässung ehemaliger Moorflächen im Bezirk Harburg zur Verfügung zu stellen“, sagt Michael Schulze, umweltpolitischer Sprecher der Fraktion. „Auch soll die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft in Abstimmung mit NABU Hamburg, BUND Hamburg und anderer Experten ehemalige Moorflächen im Bezirk Harburg benennen, die kurzfristig wiedervernässt werden können.“

Unser Antrag HIER