Über 25000 Seniorinnen und Senioren in Hamburg sind auf Grundsicherung angewiesen, mehr als 53000 der über 65-Jährigen sind armutsgefährdet – die Altersarmut nimmt laut Angaben des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) dramatisch zu. Nach einer Studie des Pestel-Instituts werden deutschlandweit 40 Prozent der heute 45- bis 55- Jährigen zukünftig weniger als 800 Euro Rente pro Monat haben. In Großstädten wie Hamburg wird die Altersarmut besonders spürbar, denn die Wohnungsmieten sind hoch und steigen ständig weiter, auch das städtische Wohnungsunternehmen SAGA erhöht regelmäßig die Mieten, um sich dem Mietenspiegel „anzupassen“.
„In einem Bezirk wie Harburg, wo viele sozial Benachteiligte wohnen, sind Wohnungen mit öffentlicher Förderung dringend vonnöten“, sagt Jörn Lohmann, Harburger Fraktionsvorsitzender der Partei DIE LINKE. „Fünfzig Prozent aller Einwohner des Bezirks Harburg stünde eine Sozialwohnung zu. Gerade alte Menschen mit geringer Rente können die normalen Mieten nicht mehr bezahlen.“ Auch wenn immer mehr Sozialwohnungen gebraucht werden, sieht die Entwicklung anders aus: „Anfang 2008 gab es im Bezirk Harburg immerhin noch 8356 geförderte Wohnungen, heute sind es nur noch 7402, also in zehn Jahren knapp tausend Wohnungen weniger“, so Lohmann. „Wir brauchen dringend ein neues Konzept, um dieser Entwicklung gegenzusteuern.“
Deshalb fordert die Harburger Fraktion DIE LINKE in einem aktuellen Antrag die Einrichtung eines Runden Tisches für den Bezirk zum Thema „Geförderter Wohnungsbau“, der sich aus sachkundigen Personen von SAGA, Genossenschaften, Mieterschutzbund, Bezirksamt, den zuständigen Hamburger Behörden, den Sozialverbänden und den in der Bezirksversammlung vertretenen Fraktionen zusammensetzen soll. Sven Peters von der Fraktion DIE LINKE erklärt: „Wenn wir nichts unternehmen, werden sich bald selbst durchschnittlich verdienende Menschen im Alter das Leben in Harburg nicht mehr leisten können.“
Last modified: 26. Juli 2020