„Jeder Gastronom, jeder Einzelhändler, jeder Dienstleister, jedes Theater oder Kino muss strengere Hygieneauflagen einhalten als der HVV“, stellt Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung fest. „Dabei ist das Risiko, sich in Bussen oder Bahnen mit dem Corona-Virus anzustecken, aufgrund der Menschenmenge und der Fluktuation der Fahrgäste enorm hoch.“
„Insbesondere jetzt, wo das öffentliche Leben wieder zunehmend in die Gänge kommt, werden auch die S-Bahnen stärker genutzt. Und die S3 und S31 sind die Hauptverkehrsader des ÖPNV für die Menschen südlich der Elbe“, so Michael Schulze, Fraktionsmitglied DIE LINKE. in der Harburger Bezirksversammlung. „Wir müssen deshalb schauen, dass das Infektionsrisiko so gering wie möglich gehalten wird – und das ist Aufgabe des HVV!“
Doch genau damit sieht es recht mau aus. „Das vom HVV viel gepriesene Hygiene-Team, das duch die Züge geht und im laufenden Betrieb oft benutzte Oberflächen desinfiziert, besteht aus aus sage und schreibe 15 Personen, die für das gesamte Streckennetz zuständig sind. Dass das nicht funktionieren kann, dürfte jedem klar sein. Der HVV betreibt hier lediglich Blenderei“, ärgert sich Schulze. Auch fehle es an Möglichkeiten zur Handdesinfektion auf den Bahnhöfen und auch einer häufigen Kontrolle über Einhaltung des Mindestabstands und des Tragens eines Mund-Nasen-Schutzes. „Der HVV versucht, in der Krise auf Kosten der Gesundheit aller zu sparen“, so Schulze.
DIE LINKE. fordert deshalb in der kommenden Bezirksversammlung, dass der Hamburger Senat den Betreiber auf der Linie S3/S31 in die Pflicht nimmt. „Die Einhaltung des Mindestabstandes auf den Bahnsteigen muss möglich sein und das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes ausreichend kontrolliert werden. Außerdem muss das Hygiene-Team deutlich aufgestockt werden. Und auf den Bahnsteigen muss es die Möglichkeit zur Handdesinfektion geben“, so Jörn Lohmann.
Last modified: 24. September 2020