„Der Bezirk darf Künstler*innen, privat Engagierte und Veranstaltende mit den finanziellen Folgen von abgesagten Veranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht alleine lassen“, so Jörn Lohmann, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE. in der Bezirksversammlung Harburg. „Die Welle von abgesagten Veranstaltungen bedeutet ausbleibende Gagen und Einnahmen – und das stellt Künstler*innen und Veranstaltende vor existentielle Probleme“, weiß Heiko Langanke, Mitglied der Bezirksfraktion DIE LINKE. und selbst viele Jahre im Kulturbereich tätig.

Derzeit laufen die Literaturtage SuedLese. „Die Verunsicherung ist groß und so werden neben Lesungen auch noch mehr Konzerte und Theater- und andere Aufführungen abgesagt“, berichtet Langanke. Ein Großteil der Kulturanbieter in Harburg sind aber zudem privat Engagierte und deren finanzielle Folgen sind in der Härte schon deswegen ungleich stärker, weil sie auf eigenes Risiko das Kulturleben im Süden der Stadt bereichern.

„Die permanente Unterfinanzierung der Stadtteilkultur in Harburg –  dem Bezirk fehlen ca. 300.000 Euro im Vergleich zum Durchschnitt in der Hamburger Kulturlandschaft –  rächt sich nun in der Art, dass der Bezirk hilflos einer existenzbedrohten Kulturszene gegenübersteht“, so Langanke. „Wenn es nun über vielleicht zwei Monate so weitergeht, werden einige Kulturorte im schlimmsten Fall für immer von Harburgs Kultur-Landkarte verschwinden und einige persönliche Existenzen zerstört werden“, befürchtet Langanke.

Daher fordert DIE LINKE., umgehend über einen Notfallplan für die privat engagierten Kulturschaffenden wie Marias Ballroom, Stellwerk, Komm du, Fischhalle, Speicher am Kaufhauskanal, Musikgemeinde und viele andere mehr, für Sofort-Hilfen zu beraten. „Die haben nämlich keine öffentlichen Förderungszuschüsse und deshalb hat sie wahrscheinlich auch niemand auf dem Schirm, wenn es um die Vergabe von Hilfsgeldern geht“, befürchtet Langanke.

„Ebenso muss der Bezirk jetzt dringend Mittel vom Senat einfordern, um der ohnehin unterversorgten Kulturszene zumindest in der größten Härte dieser Kulturkrise schnelle und unbürokratische Hilfe anbieten zu können“, fordert Jörn Lohmann zusätzlich.

Last modified: 26. Juli 2020